Raueiser Buchtipp
Lukas Hartmann: Auf beiden Seiten
Ein überraschender, politisch brisanter Roman über den Kalten Krieg, der bis heute nachwirkt.
1989 und 1990: Jahre des Umbruchs. Für Europa und für den Schweizer Journalisten Mario, der sich gerade von seiner Frau trennt und kurz vor dem Mauerfall wegen einer Reportage nach Ost-Berlin fährt. Was er dort zu ahnen beginnt, wird zwanzig Jahre später Gewissheit: Die Geschichte einer Ehe, einer Familie, einer Generation, eines Landes, eines Kontinents hat immer zwei Seiten. Im Leben des Journalisten Mario hat Dr. Armand Gruber immer eine imposante Rolle gespielt. Gruber ist ein Mann von altem Schrot und Korn. Ein brillanter Deutschlehrer, Hauptmann der Schweizer Armee, glühender Antikommunist. Und jahrzehntelang hat er ein Doppelleben geführt. Keiner hat etwas geahnt. Nicht seine Frau, nicht seine Tochter Bettina, die ihr Leben lang gegen den Vater aufbegehrt. Nicht sein einstiger Lieblingsschüler und Schwiegersohn Mario, der mit Gruber brechen musste, um zum linken Journalisten zu werden. Auch nicht Bettinas Freundin Karina, die als Tochter des Hausmeisters beim Schweizer Geheimdienst ganz dicht an Grubers Geheimnis aufgewachsen ist. Denn er war Mitglied der geheimen Widerstandsorganisation P-26. Jetzt, zwei Jahrzehnte nach dem Ende des Kalten Krieges, darf Gruber sein Schweigen brechen in sein Leben und seine Familie hinein.